Professur für Empa-Forscher

Thijs Defraeye zum ausserordentlichen Professor an der Universität Wageningen ernannt

01.12.2022 | UNIVERSITÄT WAGENINGEN / EMPA

Der Empa-Forscher Thijs Defraeye wurde zum Sonderprofessor für «Data and Simulations for Self-care Postharvest Fresh-food Supply Chains» an der niederländischen Universität Wageningen ernannt. Defraeye will verstehen, wo und wann genau der Qualitätsverlust nach der Ernte bei Früchten und Gemüse in jeder der Hunderten von Sendungen innerhalb der Lieferkette auftritt.

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Thijs Defraeye: Mit Datenwissenschaften gegen Lebensmittelverschwendung. Bild: Empa

An der Empa erforscht Defraeye Möglichkeiten, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, Lebensmittelverluste zu verhindern und Lieferketten durch bessere Entscheidungsfindung und Logistik widerstandsfähiger zu machen. Mit seinem Team will er dazu beitragen, dass die Verbraucher weltweit mit nahrhaften, ansprechenden und erschwinglichen frischen Lebensmitteln versorgt werden, um Hunger, Unterernährung und Fettleibigkeit zu bekämpfen. In seiner Forschung arbeitet er mit physikbasierter Modellierung und Daten-Upcycling. «Ich freue mich sehr, an der Universität Wageningen zu sein und ein Stück des Puzzles beizutragen.»

Defraeye studierte Bauingenieurwesen an der KU Leuven und schloss sein Studium 2006 ab. «Nach dem Abschluss war ich mir sicher, dass ich nie auf einer Baustelle stehen würde, ich brauchte eine neue Herausforderung.» Er absolvierte seine Dissertation in Ingenieurwissenschaften ebenfalls an der KU Leuven über das Verständnis konvektiver Trocknungsprozesse in porösen Materialien. Danach wechselte er das Fachgebiet und begann, in der Lebensmittelwissenschaft und -technologie zu arbeiten.

Wissenschaftlich fundierte Ansätze gegen «Food Waste»

Er besuchte mehrmals Südafrika, um mit «Citrus Research International» an neuen Schachteldesigns und neuen Kühlprotokollen für den Export von Zitrusfrüchten zu arbeiten. Bei diesen Besuchen war er begeistert von dem Potenzial für wissenschaftlich fundierte Verbesserungen, von der Tatsache, dass seine Fähigkeiten Veränderungen bewirken können, und von dem extremen Willen der Forscher und der Akteure innerhalb der Lieferkette, etwas zu verändern und zu erneuern. «Diese Zusammenarbeit war eine der wichtigsten Triebfedern für mich, eine Forschungsgruppe im Bereich der Nachernteforschung aufzubauen», sagt er.

In den kommenden Jahren wird Defraeye neben der Optimierung der Haltbarkeitsdauer und der Verringerung von Lebensmittelverlusten nach Möglichkeiten suchen, die notwendigen (manuellen) Eingriffe und Entscheidungen durch die unterschiedlichen Beteiligten bei der der Überwachung während des Transports und bei der Logistik zu verringern. Dafür möchte er «autonome» Lebensmittelsysteme entwickeln. Bei diesem Konzept sind die Lebensmittel und die Daten über ihren Zustand – und nicht die Akteure innerhalb der Lieferkette – die Hauptakteure, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und Massnahmen vorzuschlagen, um die Lebensdauer der Lebensmittel vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu verlängern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf heimischem und importiertem Obst, Gemüse und Zierpflanzen.

Informationen

Prof. Dr. Thijs Defraeye
Biomimetic Membranes and Textiles
Tel. +41 58 765 4790
thijs.defraeye@empa.ch


Redaktion / Medienkontakt

Dr. Andrea Six
Kommunikation
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