«ONE TWO WE» zeigt erste Erfolge

Weniger CO2-Emissionen dank nachhaltigerem Essen

16.06.2014 | MARTIN RECHSTEINER
Seit letztem November ist die Empa Partner des Klimaschutzprogramms «ONE TWO WE», das von der Gemeinschaftsgastronomie SV Group und der Umweltorganisation WWF ins Leben gerufen wurde. Ziel ist, die durch die Produktion von Nahrungsmitteln verursachten Umweltbelastungen zu reduzieren. Nun liegen die Ergebnisse einer ersten Auswertung vor: Die CO2-Emissionen des Personalrestaurants sanken um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
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Pro verkaufte Hauptmahlzeit konnte das Personalrestaurant seit Beginn des Programms durchschnittlich rund 150 Gramm des Treibhausgases einsparen. Was auf den ersten Blick bescheiden klingt, ist in der Summe schon deutlich beeindruckender: Aufs ganze Jahr hochgerechnet ergibt das mehr als 14 Tonnen CO2. So viel stösst etwa ein PKW aus, wenn er dreimal den Erdball umrundet. Und dies «nur» durch nachhaltigere Nahrungsmittel, Klimaschutz auf dem Teller sozusagen.
 
Urs Roth, Leiter des SV-Restaurants an der Empa erklärt: «Wir haben im vergangenen Jahr darauf geachtet, vermehrt Produkte aus der Region einzukaufen. Ausserdem haben wir den Verbrauch von Flugware drastisch reduziert.» Stattdessen würden nun deutlich mehr Produkte über den Land- beziehungsweise Seeweg angeliefert. Aber auch die Energieeffizienz im Haus wurde verbessert. «Wie konnten beispielsweise dank der neuen Beleuchtung nach der Sanierung des Restaurants im letzten Jahr und dank Zeitschaltuhren an unseren Küchengeräten Energie sparen», so Roth.
 
Saisonal, regional, effizient – und fair
Das Klimaschutzprogramm «ONE TWO WE» hat die SV Group vor gut zweieinhalb Jahren zusammen mit dem WWF Schweiz lanciert. «Wir haben auf wissenschaftlicher Basis 14 Messkriterien speziell für unser Unternehmen definiert, die uns dabei helfen, möglichst klimafreundlich zu sein,» sagt Kornell Otto, Projektleiter von «ONE TWO WE». «Diese Kriterien beinhalten unter anderem einen Saisonkalender, die Festlegung auf regionale Produkte sowie Bestimmungen zur Energieeffizienz von Haushaltsgeräten, aber auch zu Labels wie Fairtrade.»
 

 
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  Patrick Camele, CEO SV Group, mit Empa-Direktor Gian-Luca Bona (links) beim Projektstart 2013.
 

 
Ziel des Programms ist es, den Energieverbrauch der teilnehmenden Restaurationsbetriebe, vor allem aber auch die damit verbundenen CO2-Emissionen, zu senken; innerhalb von drei «Projektjahren» soll der Kohlendioxidausstoss um insgesamt 20 Prozent sinken. «In den ersten sechs Monaten, in denen die Änderungen durch das Projekt an der Empa-Kantine greifen, haben wir eine CO2-Reduktion von sechs Prozent erreicht», so Otto. «Alle in das Programm eingebundenen Betriebe erreichten zwischen vier und zwölf Prozent.» Dass das Restaurant an der Empa punkto Verbesserung nicht an vorderster Stelle ist, sei nichts Negatives: «Für nur sechs Monate Betrieb mit dem neuen Klimaschutzprogramm sind sechs Prozent weniger Kohlendioxid eine solide Leistung. Weitere Massnahmen folgend laufend, um die angestrebten 20 Prozent zu erreichen», sagt Otto. Bei der Weiterentwicklung des Programms würden auch Rückmeldungen seitens der Kundinnen und Kunden berücksichtigt. So gebe es etwa auf der projekteigenen Homepage eine rege genutzte Feedbackmöglichkeit. «Viel Feedback und Rückfragen zu unseren Vorgehensweisen erhalten wir übrigens vom Empa-Personal», schmunzelt Otto.
 
Urs Leemann, Departementsleiter Support und damit verantwortlich für die Mensa in der Empa ist sehr zufrieden mit dem schweizweit einzigartigen Umweltschutzprogramm «One Two We»: «Das Programm ist sehr in unserem Sinne als Forschungsinstitution. Zudem gehen wir als Bundesbetrieb gerne mit gutem Beispiel voran.»

Autor: Martin Rechsteiner
 
 
 

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