Empa-Studie: Neue Motorräder sind sauberer
Weniger Motorradabgase dank Euro-3-Norm
Legende: Euro-3-Motorrad, Baujahr 2006, im Abgastest der Empa.
Vor drei Jahren ging die Meldung durch die Medien, dass motorisierte Zweiräder deutlich mehr Schadstoffe ausstossen als benzinbetriebene Autos: Innerorts machte dies im Durchschnitt mehr als das 200fache an Kohlenwasserstoffen aus als ein zur gleichen Zeit immatrikuliertes Auto. Seit Anfang 2006 gelten in der Schweiz strengere Abgaswerte für neu zugelassene Motorräder, die so genannte Euro-3-Abgasvorschrift, die in ganz Europa verbindlich ist. | ||||
Dies hat dazu geführt, dass die Industrie auch bei Motorrädern effizientere Abgasnachbehandlungstechnologien einsetzen muss. Wie bei Benzin-Personenwagen schon lange üblich, sorgt nun auch bei Motorrädern der so genannte 3-Wege-Katalysator mit elektronischer Motorsteuerung für niedrigere Emissionen. Daher haben das BAFU und die Empa das Abgasverhalten verschiedener «Euro-3-Motorräder» untersucht. Ziel war es herauszufinden, ob sich die Abgasemissionen nach drei Jahren auch tatsächlich verringert haben. | ||||
Euro-3-Motorräder im Empa-Test Die Empa nahm dafür eine Stichprobe von zehn Motorrädern der neueren Generation unter die Lupe, die im Schnitt einen Kilometerstand von rund 12000 aufwiesen. Dabei wählte sie die Motorräder so aus, dass sie bezüglich Hersteller und Hubraum möglichst genau der Schweizer Motorradflotte entsprachen. Sie wurden sowohl im gesetzlich vorgeschriebenen Prüfzyklus als auch in realen Fahrzyklen getestet, um möglichst wirklichkeitsnahe Innerorts-, Ausserorts-, und Autobahnfahrten zu simulieren. | ||||
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Vergleich vom Schadstoffausstoss der gemessenen Motorräder und Benzin-Autos der Generation 2006/2007. | ||||
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Die Resultate zeigen, dass der Schadstoffausstoss an Kohlenmonoxid (CO) und an flüchtigen Kohlenwasserstoffen (HC) gegenüber älteren Motorrädern massiv abgenommen hat. CO etwa war je nach Fahrmodus um den Faktor fünf bis 15 reduziert; Kohlenwasserstoffe finden sich drei- bis sechsmal weniger in den Zweiradabgasen, und selbst der Stickoxid-Ausstoss (NOx) hat sich zwei- bis knapp viermal verringert. | ||||
Sauberer, aber noch nicht sauber genug Allerdings erfüllen die Motorräder nach wie vor nicht alle Anforderungen: Einerseits hielten von den zehn untersuchten Zweirädern nur gerade drei die gesetzlichen Grenzwerte bezüglich Schadstoffausstoss ein. «Die Untersuchung zeigt klar, dass die Motorsteuerungen bei raschen Lastwechseln, etwa bei schnellen Beschleunigungen oder beim Schalten, derzeit noch überfordert sind. Sie sind noch nicht so ausgeklügelt wie bei den heutigen Autos», so Empa-Forscher Robert Alvarez, der die Untersuchung durchgeführt hat. | ||||
Ausserdem schneiden selbst die neuen Motorräder punkto Schadstoffausstoss noch immer wesentlich schlechter ab als benzinbetriebene Autos der gleichen Jahrgänge: Der CO-Ausstoss der Motorräder ist fast doppelt so hoch, bei den Kohlenwasserstoffen dem Problemschadstoff der Motorräder schlechthin liegen die Emissionen gar 20-mal höher. Lediglich bei den Stickoxiden sind die Zweiräder den Autos praktisch ebenbürtig. «Die Probleme sind bekannt; die Hersteller sind nun gefordert, Lösungen aufzuzeigen», so Giovanni DUrbano von der Sektion Verkehr des BAFU. | ||||
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