Erfolgreicher Business Incubator der Empa

Happy Birthday: Fünf Jahre glatec

28.10.2013 | MARTINA PETER
Der Förderverein glatec betreibt an der Empa in Dübendorf seit fünf Jahren erfolgreich einen Business Incubator. Zurzeit sind im glatec zwölf Jungfirmen eingemietet, die sich den unterschiedlichsten Herausforderungen stellen müssen. Das fünfjährige Jubiläum Ende Oktober bot Kunden, Investoren und Gästen Gelegenheit, den Business Incubator und die Jungfirmen besser kennen zu lernen.
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Das Empa-Spin-off «Decentlab» bietet ein drahtloses Messsystem zur Überwachung von Bauwerken und Baustellen an. Damit können aber auch Bäume ökophysiologisch überwacht werden.
 
Gerade in der Frühphase des Geschäftsaufbaus eines Jungunternehmens werden Weichen gestellt, die dessen künftige Erfolgschancen massiv beeinflussen. Jedes Jungunternehmen hat dabei seine eigenen Herausforderungen zu bestehen: Während beim einen Räumlichkeiten und Kontakt zu anderen Forschern im Vordergrund stehen, brauchen andere Jungunternehmen Hilfe bei Marktabklärungen oder benötigen Coaching für Gespräche mit potenziellen Investoren.
 

 
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  QualySense AG hat ein Verfahren entwickelt, um Getreidelieferungen tonnenweise hochpräzis nach biochemischen und anderen Qualitätsmerkmalen zu sortieren.
 

 
Mario Jenni, seit der Gründung 2009 Geschäftsführer des glatec, ist überzeugt: Sich zum richtigen Zeitpunkt Unterstützung zu holen, ist für Firmengründer enorm wichtig. «Unser Fokus liegt ganz klar auf Frühphasenprojekten im Bereich der Materialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Technologie», so Jenni. «Wir begleiten die Jungunternehmer, bis sie ‹reif› sind und den Schritt in die Unabhängigkeit wagen können.» In der Regel sei das nach rund drei Jahren so weit.
 
Strenges Auswahlverfahren
Doch nicht jeder kann sich im Empa-Technologiezentrum glatec niederlassen: Das Auswahlverfahren hat es in sich; die Projekte werden vom glatec-Beratungsausschuss streng evaluiert. Ein Dutzend Unternehmer, KTI-Start-up-Fachleute, Marketing-, Wirtschafts-, Rechts- und Finanzexperten prüfen die Anträge auf Herz und Nieren, klopfen die Gesuche hinsichtlich ihres Innovationspotenzials, der Marktrelevanz und des Geschäftsmodells ab. Es wird auch darauf geachtet, ob die Jungunternehmenden das Potenzial haben, den Geschäftsplan umzusetzen.. Erst dann entscheidet die Direktion der Empa über die Aufnahme in ihren «Brutkasten». Gian-Luca Bona, Direktor der Empa, sagte dazu an den Feierlichkeiten: «Ich freue mich über die für unsere Verhältnisse ‹vernünftig› grosse Anzahl von Firmen, denen wir im glatec helfen können.» Denn ganz klar: Qualität geht vor Quantität; lieber weniger Jungfirmen, dafür mit grösserem Potenzial und Realisierungschancen. Die Inkubation im glatec und das Empa-Spin-off-Label sollen möglichen Kunden und Investoren signalisieren: Hier ist Ausgezeichnetes zu erwarten.
 

 
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  Auf dem «Marktplatz» konnten sich Kunden, Investoren und andere Jubiläumsgäste von den Jungunternehmern ihre Ideen persönlich erklären lassen.
 

 
Einer, der nicht nur grosses Potenzial gezeigt hat, sondern den Schritt in die Unabhängigkeit bereits hinter sich hat, ist Marcel Aschwanden. Seine Firma, Optotune, entwickelt und produziert flexible, stufenlos fokussierbare optische Linsen auf Basis elektroaktiver Polymere, besser bekannt als «künstliche Muskeln». Optotune war eine der ersten Firmen, die das glatec als «Zuhause» bezeichnen konnten, es dann aber auch wieder verliessen. Aschwanden zeigt sich hierfür dankbar, betonte aber auch, dass es auch von Vorteil sei, das Start-up-«Image» nach einer gewissen Zeit wieder loszuwerden. Denn viele Industriepartner assozieren mit dem Begriff «Start-up» nicht nur «Innovation», sondern auch «Risiko».
 
glatec-Mieter mit unterschiedlichsten Themen
Die gegenwärtigen glatec-Mieter sind Spin-offs aus Empa, Eawag und ETH, externe Start-ups sowie ausgelagerte Forschungs- und Entwicklungseinheiten von Firmen. Sie bewirtschaften die unterschiedlichsten Themen: Sie widmen sich optischen Instrumenten für die Raumfahrt, vertreiben Messsysteme zur drahtlosen Überwachung von Bauwerken, entwickeln intelligente Pflegebettnachrüstsysteme, produzieren ein selbstaufwärmendes Biwakzelt, erforschen Keramikschäume zur Wärmeisolation oder stellen ein Verfahren auf die Beine, das Getreide tonnenweise biochemisch analysiert und sortiert. Ihnen allen ist gemeinsam: Sie können auf professionelle Begleitung und Unterstützung durch das glatec zählen. Und sie haben sich Fachleute ins Team geholt, etwa in wirtschaftlichen Belangen, oder lassen sich bei Verhandlungen von erfahrenen Geschäftsleuten begleiten.
 

 
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  Marcel Aschwanden, Mitgründer von «Optotune», einer der ersten glatec-Start-up-Firmen, mit Empa-Direktor Gian-Luca Bona und Mario Jenni, glatec-Geschäftsleiter, im Austausch (v.l.n.r.)
 

 
Mit dieser Strategie lässt der Erfolg oft nicht lange auf sich warten, das bleibt auch der Wirtschaft nicht verborgen: Gerade kürzlich wieder haben 100 Expertinnen und Experten die glatec-Jungfirma «QualySense» auf den 10. Platz der 100 besten Start-ups der Schweiz gewählt. Eine weitere glatec-Firma, «compliant concept», belegt Platz 34. Und Monolitix, ein Spin-off, das sich auf nachgiebige Komponenten für den Maschinenbau spezialisiert hat, wurde für den renommierten «De Vigier Preis 2013» nominiert. Ein ausführliches Porträt finden Sie unter hier
 

 
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  «Mister Empa» Gian-Luca Bona, «Mister glatec» Mario Jenni, und «Mister tebo» Peter Frischknecht vom Empa-Business-Inkubator in St.Gallen.
 

 
 


 

Wer steckt hinter dem Verein glatec?
Vereinsmitglieder und Vorstand von glatec setzen sich zusammen aus: Empa und Eawag, Stadt Dübendorf und glow.das Glattal, Stadt Zürich und Standortförderung des Kantons Zürich.


 

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