TA-SWISS-Studie zum Potenzial von Biotreibstoffen in der Schweiz
Fahrt ins Grüne? Biotreibstoffe der 2. Generation auf dem Prüfstand
Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Empa-Forscher Rainer Zah hat die Nachhaltigkeit von Biotreibstoffen der zweiten Generation untersucht und ermittelt, wie viel Treibstoff sich dadurch in der Schweiz einsparen liesse. Ergebnis der im Auftrag der TA-SWISS erstellten Studie: Werden Fahrzeugeffizienz und Elektromobilität mitberücksichtigt, lassen sich je nach Szenario zwischen 10 und 40 Prozent des hiesigen Treibstoffbedarfs nachhaltig decken.
Quelle: Pixelio.de
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Hoffnungsträger Biotreibstoffe der zweiten Generation | |||
Um dies zu klären, sind Lebenszyklusanalysen über die gesamte Produktions- und Wertschöpfungskette der Biotreibstoffe nötig von der Herstellung über den Verbrauch bis zur Entsorgung etwaiger Abfallprodukte. Daher haben ExpertInnen unter der Leitung von Rainer Zah, Umweltwissenschaftler an der Empa, im Auftrag des Zentrums für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS Biotreibstoffe der zweiten Generation genauer unter die Lupe genommen. Ausserdem haben sie anhand verschiedener Zukunftsszenarien abgeschätzt, zu welchem Anteil Biotreibstoffe in der Schweiz fossile Treibstoffe ersetzen könnten. | |||
Der «grüne» Treibstoff von morgen stammt aus Abfallprodukten | |||
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| Cover: Future Perspectives of 2nd Generation Biofuels | ||
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Heisst das nun, dass auf die öffentliche Förderung von Biotreibstoffen verzichtet werden sollte? «Nein», sagt Rainer Zah. «Das wäre kurzsichtig. Denn auch wenn der prozentuale Anteil einheimischer Biotreibstoffe bescheiden ist, entspricht dies etwa dem jährlichen Energieverbrauch von mehr als einer Million Einfamilienhäuser.» Es gehe vielmehr darum, den Mobilitätssektor zu diversifizieren, also für verschiedene Ansprüche Langstrecke, Stadtverkehr, Warentransport, etc. die jeweils am besten geeignete Antriebstechnologie einzusetzen. Parallel dazu müssten in erster Linie die Fahrzeugeffizienz verbessert, aber auch die Elektromobilität weiter ausgebaut werden. Punkto Verbrauchssenkung gibt der Empa-Forscher ein ehrgeiziges Ziel vor: «Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sollten bis zum Jahr 2030 im Schnitt noch maximal 4 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen.» | |||
Die Mobilität hat insgesamt ein riesiges Energiesparpotenzial | |||
Und welche Empfehlungen ergeben sich daraus für die Politik? Nochmals Zah: «Ob der Elektromobilität, der verbesserten Fahrzeugeffizienz oder der Förderung nachhaltiger Biotreibstoffe Vorrang eingeräumt werden soll, ist die falsche Frage. Vielmehr müssen Wege gefunden werden, alle drei Ansätze gleichzeitig voranzutreiben und sie ihren Stärken gemäss einzusetzen.» | |||
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