Empa-Jahresbericht 2022 ist online

Tauchen Sie ein in die spannende Welt der Forschung und Innovation; Sie werden überrascht sein, wie breit die Empa das Spektrum der angewandten Forschung im Bereich der Materialwissenschaften und Technologieentwicklung definiert.
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Forschung, die Wirkung zeigt – durch Fokussierung und Zusammenarbeit

2022 war ein Jahr mit vielen Veränderungen, in der Welt, in der Schweiz – und in der Empa. Nach 13 äusserst erfolgreichen Jahren unter meinem Vorgänger Gian-Luca Bona habe ich im Juni die Leitung übernommen – mit viel Enthusiasmus und Tatendrang, aber auch mit Respekt. Daher hat es mich enorm gefreut, wie viel Unterstützung ich von unseren Stakeholdern in Industrie, Politik, Forschung und Verwaltung sowie von unseren Mitarbeitenden erfahren durfte.

Die Empa hat sich im letzten Jahrzehnt zu einer veritablen Innovationsschmiede für die Schweizer Industrie entwickelt. Daher stellen wir die Weichen auch nicht gänzlich neu, sondern arbeiten daran, wie wir als «The Place where Innovation Starts» mit unserer exzellenten Forschung noch mehr Wirkung für unsere Partner, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes erzielen können.

Ein Ansatz, wie wir dies erreichen möchten, ist durch eine erhöhte Agilität – und die wiederum wollen wir steigern, indem wir unsere Kompetenzen intern über sämtliche Organisationseinheiten noch deutlich mehr quervernetzen, um so noch effizienter praxistaugliche Lösungen auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu erarbeiten. Wir fokussieren uns daher künftig auf vier Forschungsschwerpunkte: Nanoskalige Materialien und Technologien; Energie, Ressourcen und Emissionen; Gebaute Umwelt sowie Gesundheitstechnologien.

Ausserdem werden wir eine dynamische «Hub-Struktur» etablieren, um die Kompetenzen verschiedener Labors zu bestimmten aktuellen Themen wie Post-Lithium-Batterien oder Quantenmaterialien zu bündeln. Diese Hubs sind dynamische, flexible, adaptive «Tag Teams», die sich für bestimmte Fragestellungen zusammenschliessen, aber nach dem Erreichen der Ziele auch wieder verschwinden – um sich in neuer Zusammensetzung und bei einem anderen Problem wieder neu zu formieren.

All diese Massnahmen haben ein Ziel: die komplexen Herausforderungen ganzheitlich, inter- und transdisziplinär anzugehen. Etwa im Bereich Energie: Unser Leitgedanke dabei ist, die Erdatmosphäre bzw. ihre Bestandteile wie das Treibhausgas CO2 als (wertvolle) Rohstoffquelle zu betrachten. Diese Rohstoffe gilt es «abzubauen» und zu Produkten wie synthetische Treibstoffe oder Ausgangsmaterialien für die chemische Industrie zu verarbeiten. Dies liefert uns einerseits (speicher- und transportierbare) Energieträger, aber auch Produkte und Materialien unseres täglichen Lebens.

Richtig spannend wird es, wenn man die so produzierten Kohlenwasserstoffe wieder in den Energieträger Wasserstoff und (festen) Kohlenstoff aufsplittet. Das bezahlt man zwar mit Energieverlusten – man entzieht aber der Atmosphäre unter dem Strich CO2 und kann dieses als festen Kohlenstoff zeitlich unbegrenzt «einlagern », etwa in Baumaterialien wie Beton und Asphalt – und dort evtl. erst noch beschränkte Rohstoffe ersetzen. Ein ganz wesentlicher Schritt hin zur Dekarbonisierung unserer Gesellschaft, den wir nur durch die Bündelung all unserer Kräfte meistern werden.

Nebst einer verstärkten internen Zusammenarbeit wollen wir auch die Kooperationen mit unseren externen Partnern weiter intensivieren, innerhalb des ETH-Bereichs etwa durch verschiedene «Joint Intitiatives» sowie unter den vier Forschungsanstalten im Rahmen der «ENRICH»-Initiative, aber selbstverständlich auch darüber hinaus, vor allem, wenn es um die praktische Umsetzung unserer Forschungsergebnisse geht. Denn alleine stösst man angesichts der Komplexität der anstehenden Aufgaben selbst als herausragende Forschungsinstitution irgendwann einmal an seine Grenzen. Gemeinsam aber können wir diese immer weiter verschieben – und so Lösungen für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft erarbeiten.

Ich danke Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung und wünsche eine spannende Lektüre!

 

Prof. Dr. Tanja Zimmermann
Direktorin


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