Forschung, die begeistert - über Grenzen hinweg

Schweiz und Polen fördern Nachwuchs in Werkstoffforschung

14.02.2006 | MARTINA PETER

Am 9. und 10. Februar fand in Dübendorf und Thun das «1st Scientific Meeting of International PhD School Switzerland – Poland » statt. Das Treffen hatte Kick-off-Charakter für die sechs wissenschaftlichen Nachwuchskräfte aus Polen und der Schweiz. Die vier Doktorandinnen und die zwei Doktoranden erarbeiten ihre Promotion auf dem Gebiet der «Hochleistungswerkstoffe für umweltorientierte und nachhaltige Anwendungen». Sie werden auf polnischer Seite von Hochschulprofessoren, auf Schweizer Seite von Empa-WissenschaftlerInnen betreut.

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Legende: Vinzenz Bissig, Ewa Ura, Paulina Unifantowicz, Katarzyna Michalow, Stefan F. Awietjan (v.l.n.r.)

Fünf junge Studierende hatten den Wettbewerb gewonnen, der im Rahmen der ersten Ausschreibung der «International PhD School Poland-Switzerland» lanciert worden war: Katarzyna Michalow, Paulina Unifantowicz, Karolina Rzepiejewska-Malyska, Ewa Ura und Stefan F. Awietjan. Sie sind die erste Generation von polnischen NachwuchswissenschaftlerInnen, die ihre Promotion auf dem Gebiet der «Hochleistungswerkstoffe für umweltorientierte und nachhaltige Anwendungen» an der PhD School in Angriff nehmen. Zu den Nachwuchskräften, die in diesem internationalen Graduiertenkolleg an ihrer Promotion arbeiten, gehört auch der Schweizer Vinzenz Bissig, Empa-Doktorand in der Abt. Füge- und Grenzflächentechnologie. An seiner Dissertation ist ein renommiertes Industrieunternehmen beteiligt.

Fast alle werden je eineinhalb Jahre an der Empa und an der Technischen Universität in Warschau (WUT) oder AGH Universität für Werkstoffwissenschaften und Technologie in Krakau verbringen, wo sie ihre Arbeiten in einem Netzwerk aller beteiligten Arbeitsgruppen anfertigen werden.

 
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Paulina Unifantowicz mit ihren Betreuern (Olivier Beffort, Sébastien Vaucher und Lukas Rohr) in Thun
  Die erste polnische Doktorandin, Paulina Unifantowicz, arbeitet seit Januar in Thun bei Sébastien Vaucher (Werkstofftechnologie), wo ihre Studien zu «Growth mechanisms and morphology of adamantine (SiC) thermal bridges in diamond powder compacts» beginnen.
 

Katarzyna Michalow ihrerseits ist seit Anfang Februar in Dübendorf anzutreffen. Sie wird von Andri Vital (Hochleistungskeramik) in ihrem Projekt «Flame spray synthesis and characterization of doped TiO2 nanoparticles for photoelectric, photocatalytic and photochromic applications» unterstützt werden.

 

Kick-off-Meeting in Dübendorf und Thun

 
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  Vorderste Reihe: S. Awietjan, P. Unifantowicz, E. Ura, K. Michalow, V. Bissig; 2. Reihe: A. Vital, J. Janczak, S. Pietrzko; 3. Reihe: S. Vaucher, A. Boczkowska, M. Lewandowska; hinterste Reihe: K. Sikorski, M. Rekas, P. Schmutz (v.l.n.r.)
 

In prägnanten Kurzvorträgen stellten die Doktorierenden am 9. und 10. Februar anlässlich des Kick-off-Meetings die ersten Ergebnisse ihrer Arbeiten vor, die Betreuer und Betreuerinnen gaben einen Überblick über die Aktivitäten ihrer Forschungsgruppen bzw. Forschungsinstitute. Im Hinblick auf zukünftige F+E-Projekte mit der Empa berichteten Prof. Krysztof Sikorski, Prodekan der Fakultät für Werkstoff- und Ingenieurwissenschaften der TU Warschau, und Frau Prof. Elzbieta Godlewska, Prodekanin an der Fakultät für Werkstoffwissenschaften und Keramik der TU Krakau, über die dortigen Forschungsaktivitäten.

 
Zehn Gebiete für mögliche gemeinsame Forschungsprojekte im Rahmen der PdD School wurden dann auch bereits ausgemacht. An Forschungsstoff wird es den Nachwuchskräfte also nicht fehlen!

 

Die Rolle der PhD School

Die PhD School, die von Frau Dr. Jolanta Janczak-Rusch geleitet wird, fördert gezielt interdisziplinäre und fachübergreifende Forschungsprojekte für Dissertationen. Die Themen der Dissertationen liegen an der Schnittstelle zwischen Werkstoff-, Ingenieurwissenschaften, Physik, Chemie und Mechatronik.

Den DoktorandInnen wird neben projektorientierten Lehrveranstaltungen – eigentlichen Vorlesungen – auch eine Reihe von Workshops und internationalen Tagungen in Polen und in der Schweiz angeboten. Sie werden Gelegenheit haben, Wissen ausserhalb ihres eigenen Fachgebietes zu erwerben. Neben breit angelegten fachspezifischen Kenntnissen sollen auch so genannte «soft skills» in der International PhD School trainiert werden. Im Juli 2006 wird eine von der Empa-Akademie organisierte zweiwöchige Summer School mit den Themen «Basics of Management» und «Interkulturelle/Interdisziplinäre Kommunikation» durchgeführt.

Das Steering Committee (Prof. Krzysztof Sikorski, Prof. Jerzy Lis, Prof. Louis Schlapbach und Paul W. Gilgen) sowie die Leiterin der International PhD School, Dr. Jolanta Janczak-Rusch, wünschen den DoktorandInnen viele wissenschaftliche Abenteuer und viel Erfolg – beides gemäss dem Motto «Forschung, die begeistert»!

 

Mehr Informationen bei
Dr. Jolanta Janczak-Rusch, Tel. +41 44 823 45 29,